Auf der Weide standen Kühe,
für den Bauern war das Mühe.
Morgens vom Stall auf die grüne Weide,
die lockte mit buntem Blumenkleide.
In den Stall ging es zurück am Abend,
während dem Melken sich am Kraftfutter labend,
hatte das Milchviel ein gutes Leben,
und die Milch war für die Menschen ein Segen.
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Die Oma schickte das Kind mit der Kanne zum Hof,
2 Liter Milch, die schmeckte uns famos.
Direkt aus dem Tank, frisch gemolken und gekühlt,
nach jeder Leerung wurde gespült.
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Zuhause wurde die Milch zunächst gekocht,
dann gabs Dickmilch, Quark und Schmand, der wurde besonders gemocht.
Zum Grundnahrungsmittel gehörte Pudding und Rahm,
damals wusste man noch nix von „vegan“.
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Die Kühe vom Bauern hatten alle Namen,
Sieglinde, Margot, Christa und Annelies hießen die Damen.
Ich mochte sie, kannte sie alle genau,
Natur und Natürlichkeit machte uns Kinder schlau.
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Landwirtschaft im kleinen Rahmen,
gibt es heute nur noch in Romanen.
Unrentabel und verpönt,
Methangas, Umwelt, Tierschutz,- so wird getönt.
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Ich sehne meine Kindheit her,
es war sicher oft mühsam und schwer.
Viel Arbeit, ja, es kostete Kraft,
doch die Sorge fürs Tier war musterhaft.
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Alles ist anders, doch besser ists nicht,
heute kauf ich Milch im Discounter, die der von früher nicht entspricht.
Große Höfe, alles ist digital,
Kühe gehen selbst in den Melkstand, scheinbar genial.
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Dann geht die Milch in die Fabrik,
was da geschieht wird in Dokumentationen publik.
Pasteurisiert, ultrahocherhitzt,
vielleicht wird auch noch was reingespritzt.
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Die Milch ist in der Tüte, aus Kunststoff, Aluminium und Karton,
die Sahne befindet sich im Glasflakon.
Die Milchkanne von früher ist scheinbar antik,
und dient der Erinnerung und der Romantik.
Alles ist anders, doch besser ists nicht,
heute schau ich der Kuh auf dem Gemälde ins Gesicht.
Ich vermisse die gute alte Zeit hin und wieder,
und die Milch aus der Kanne, die mochte ich lieber.
(P.D.5/24)